Dresden. Die Entscheidung von Ministerpräsident Stanislaw Tillich die Referendarstellen auf 900 Stellen aufzustocken war ein richtiges und wichtiges Signal für den Bildungsstandort Sachsen.
Nun muss zeitnah die Frage beantwortet werden, wie das Ausscheiden von circa 8000 Lehrern bis 2020 aus dem sächsischen Schuldienst ausgeglichen werden kann. Den planwirtschaftlichen Ansatz der SPD, pro Jahrgang pauschal 1800 Lehrer auszubilden, lehnt die Junge Union Sachsen & Niederschlesien als wenig zielführend und nicht problemgerecht ab. „Wenn im Ergebnis 1800 Lehrer für Handarbeit und rhythmischen Ausdruckstanz ausgebildet werden, ist damit Niemandem gedient. Viel wichtiger ist es, den künftigen Bedarf zu ermitteln und diesen mit qualifiziertem Personal zu decken. Zahlenspiele können nur der zweite Schritt sein“, so JU-Landeschef Alexander Dierks.
„Um den Bedarf decken zu können, muss der Lehrerberuf in Sachsen jedoch zweifellos attraktiver werden. Damit das gelingen kann, ist ein vernünftiger Einstellungskorridor für junge Lehrer unerlässlich. Zudem ist die Eingruppierungspraxis im öffentlichen Dienst an das Niveau in den alten Bundesländern anzupassen, um ein Abwandern unserer gut ausgebildeten Lehrer zu stoppen. Auch der Seiteneinstieg in den Lehrerberuf muss erleichtert werden, indem die Schranken hierfür abgebaut werden. So gewinnen wir mit qualifizierten Leuten von außen auch zusätzliche lebenspraktische Impulse an den Schulen“, so Dierks weiter.
Die Junge Union Sachsen & Niederschlesien fordert jedoch, zusätzliche Mehrausgaben im Kultusbereich durch Einsparungen an anderen Stellen im Haushalt solide gegenzufinanzieren. „Auch diese enorm wichtige Investition in die Zukunft darf nicht um den Preis neuer Schulden erkauft werden. Stattdessen müssen alle Einsparpotenziale ausgeschöpft werden, wobei der Jahresbericht des Sächsischen Rechnungshofs eine Vielzahl an Anregungen liefert. Zudem kann man darüber diskutieren, ob die Kosten für den zweiten beamteten Staatssekretärs im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit nicht besser in zusätzliche Lehrerstellen investiert wären. Wir werden jedenfalls weiter dafür kämpfen, dass wir in Sachsen solide und generationsgerechte Haushaltspolitik machen, die nicht zu Lasten unserer Kinder geht“, betonte der JU-Landesvorsitzende Alexander Dierks abschließend.
— Pressemitteilung der Jungen Union Sachsen & Niederschlesien