Dresden. Die Junge Union Sachsen & Niederschlesien hat sich auf ihrem Landestag am 22. und 23. Januar 2011 in Freiberg deutlich für eine stärkere Integration behinderter Schüler in Regelschulen (sog. inklusive Beschulung) ausgesprochen. Sie fordert damit eine konsequente Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im sächsischen Schulsystem.
„Der politische Wille zu einer verbesserten Inklusion von lern- und körperbehinderten Schülern in Regelschulen ist gegeben. Nun müssen geeignete Maßnahmen und Konzepte auf den Tisch, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Inklusion bedarf nicht nur behindertengerechter Schulhäuser, sondern setzt auch entsprechend geschulte Lehrer und intensivere Betreuungsmöglichkeiten voraus“, sagte der sächsische JU-Landesvorsitzende Alexander Dierks.
Mit der Einführung der inklusiven Bildung dürfe allerdings das bewährte und erfolgreiche sächsische Bildungssystem nicht grundsätzlich in Frage gestellt werden, so Dierks weiter. Auch in Zukunft würden Förderschulen notwendig sein, um den speziellen Lern- und Betreuungsbedürfnissen von Kindern mit schweren geistigen oder körperlichen Behinderungen gerecht werden zu können: „Zwar dürfen Regelschulen nicht generell für Schüler mit Behinderung verschlossen bleiben. Allerdings muss bei der Entscheidung immer das Kindeswohl und die individuelle Eignung des Kindes zur Regelbeschulung im Vordergrund stehen.“
Vor dem Hintergrund der aktuellen öffentlichen Diskussion mahnt die Junge Union in einem entsprechenden Impulspapier, dass inklusive Bildung nicht als Einbahnstraße missverstanden werden dürfe. Im Gegenteil zeige sich, dass auch die nicht-behinderten Kinder vom Umgang mit Schülern mit Behinderung profitierten. „Die Kinder lernen voneinander und prägen auf diesem Wege ihre sozialen und kommunikativen Fähigkeiten aus. Zudem werden Vorbehalte und intellektuelle Barrieren gegenüber Menschen mit Behinderung abgebaut“, begründet Dierks die Forderung.
— Pressemitteilung der Jungen Union Sachsen & Niederschlesien